Laienprediger Detlef Gersmann verabschiedet
Dank und Segen für ihn gab es in der Kreuzkirche Herne
In einem festlichen Gottesdienst ist Laienprediger Detlef Gersmann am Samstag, dem 13.04., in der Kreuzkirche in Herne verabschiedet worden. Nach 24 Jahren Amtszeit war dies sein Wunsch. Begleitet wurde Detlef im Gottesdienst von seiner Familie, ca. 80 Gemeindegliedern und sechs Kolleg*innen aus der westfälischen Gehörlosenseelsorge. Es war der Tag vor dem Sonntag vom guten Hirten. Sehr passend zu diesem Anlass, ist doch ein Pastor bzw. Prediger auch ein Hirte. Denn das Wort „pastor“ ist ein lateinisches Wort und bedeutet übersetzt „Hirte“. So hielt der Landesbeauftragte Pfarrer Christian Schröder seine Predigt zu Johannes 10, 11 ff. Dort bezeichnet sich Jesus selbst als guter Hirte. Ein Hirte begleitet seine Schafe, schützt sie und wehrt für sie Bedrohliches ab. So tut es auch Jesus für die Menschen, die zu ihm gehören wollen.
Bei der anschließenden Verabschiedung betonte Christian Schröder, dass Jesus der gute Hirte auch für Detlef Gersmann war. Aus diesem Glauben heraus habe er die Kraft für seinen Dienst als Laienprediger bezogen, und dadurch konnte er selbst als Hirte wirken. Im Jahr 2000 begann sein Hirten-Amt, nachdem er eine dreijährige Ausbildung bei dem damaligen Landesbeauftragten Pfarrer Benno Weiß mit einer Abschlussprüfung beendet hatte und in das Amt als Laienprediger berufen worden war. Viele Dienste übernahm Detlef fortan. So viele, dass sie sich nicht alle aufzählen ließen. Sehr wichtig waren die Gottesdienste, besonders auch die vielen Vertretungen, die er in Westfalen übernommen hat. Aber auch die seelsorglichen Aufgaben waren ihm stets wichtig. Sehr am Herzen lag Detlef außerdem die Gehörlosenmission. Auch dafür hat er sich engagiert und
zweimal die Gehörlosenschulen in Afrika besucht. In all den Jahren hat er sein Amt stets treu und gewissenhaft ausgefüllt! Dafür dankte ihm Pfarrer Schröder ausdrücklich.
Er entpflichtete Detlef dann von seinem Amt und den damit verbundenen Aufgaben und entließ ihn in eine neue Freiheit und in eine Zukunft mit mehr Zeit für seine Familie.
Sichtlich berührt nahm Detlef die sich anschließenden Segenswünsche seiner Kolleg*innen entgegen. Er dankte seiner Ehefrau, die ihn all die Jahre in seinem Amt begleitet und unterstützt hat.
Im Abendmahl am Ende des Gottesdienstes kam noch einmal sehr eindrücklich die Gemeinschaft zum Ausdruck: Die Gemeinschaft der Gottesdienst Feiernden mit dem guten Hirten Jesus Christus sowie auch die Gemeinschaft untereinander.
Weiter ging diese Gemeinschaft nach dem Gottesdienst bei Kaffee und Kuchen im Ludwig-Steil-Forum, dem Gemeindehaus neben der Kirche.
Dort bedankte sich Detlef bei allen Gästen für ihr Kommen und erzählte, von seinem Weg zum Laienpredigeramt. Zuerst war er Kommunikationshilfe zwischen hörender Bedienung im Restaurant und den Gehörlosen. Dann lehrte er den neuen Diakon Martin Ruhmann Gebärdensprache. Über ihn kam er zur Gehörlosengemeinde. Er arbeitete mit Pfarrer Weiß an der Übersetzung von Bibelvideos. Dabei lernte er die Gruppe gehörloser Laienprediger kennen. Schließlich bot Pfarrer Weiß ihm an, selbst auch Laienprediger zu werden – falls seine Frau damit einverstanden ist. Die älteren Laienprediger machten ihm Mut, seine Frau war einverstanden und so begann die Ausbildung. Die war hart. Aber er schaffte sie und liebte sein Amt.
Danach würdigten weitere Menschen Detlefs Arbeit: Pfarrerin Katja Lueg, die neue Pfarrerin in Herne, dankte stellvertretend für die Gehörlosengemeinde Herne, Martin Ruhmann dankte Detlef für seine Starthilfe beim Erlernen der Gebärdensprache und die treue Unterstützung in seiner Arbeit, Egon Zeuner, selbst Laienprediger im Ruhestand, erinnerte an die Gemeinschaft unter den Laienpredigern und Pfarrerin Barbara Plümer dankte als Vertreterin der Gehörlosenmission für sein Engagement.
Zum Abschluss gab es dann noch das Erinnerungsfoto mit dem Team der Gehörlosenseelsorge.