DGS--Aufbaukurs in Eisenach 8.-11.11.2021
Gebärden mit Blick auf die Wartburg
Vom 8. bis 11 November 2021 fuhr ich nach Eisenach zum DGS-Aufbaukurs der DAFEG.
Auf der hinfahrt herrscht noch Unsicherheit: „Was erwartet mich in den kommenden vier Tagen?
Sicher ist: In Eisenach treffen sich elf „DGS-Interessierte“ und zwei gehörlose Dozentinnen.
Vor Ort stellen sich unsere beiden Dozentinnen vor und erklären uns die beiden ihre Planung für die Tagung. Wir teilen uns in zwei Gruppen:
eine Gruppe mit mittlerem und eine Gruppe mit höherem Anforderungsniveau.
Die Einteilung machen wir selbst. Dazu hilft uns eine Art Speed-Dating. Das bedeutet. Jede und jeder trifft nach einander alle anderen aus dem Kurs zu einem Zweier-Gespräch. Dabei stellen sich beide kurz in Gebärden vor und wechseln ein paar Sätze miteinander. So können alle sich selbst im Vergleich zu den anderen einschätzen. Danach wissen wir, welche der beiden Gruppen wir uns selbst zuordnen.
In den Unterrichtsräumen herrscht strenges Lautsprach-Verbot. In der Pause und in der Freizeit darf geredet oder gebärdet werden.
In den Einheiten üben wir besonders die Verwendung des Index in der DGS. Also. Wie und wo stelle ich eine Person oder einen Gegenstand in meinen Gebärdenraum und wie stelle ich z.B. einen Menschen, ein Auto, eine Menschengruppe als Indes dar (als aufrechten Zeigefinger oder als flache Hand usw.)?
Zur Übung erzählen wir einander Geschichten oder beschreiben Filmszenen. Die kennen die anderen natürlich nicht, sollen aber verstehen, was wir erzählen. Das ist ganz schön anstrengend, aber auch lustig.
Und wer nach dem Unterricht noch Lust hat, kann sich abends in gemütlicher runde weiter mit unseren Dozentinnen in DGS unterhalten. Aber auch beim Frühstück wurden schon ganze Tischgemeinschaften in angeregter Gebärden-diskussion beobachtet, obwohl nur Hörende am Tisch saßen.
Insgesamt war es intensive, lehrreiche und doch schöne Tage und wir sind uns einig:
So einen Auffrischungskurs muss es unbedingt wieder geben!