Mit Gott Unterwegs
Der 6. westfälische Gehörlosenkirchentag in Hamm
Eine gute Tradition
Am 31.10.2010 kamen fast 500 Gehörlose zu dem 6. Westfälischen Gehörlosenkirchentag nach Hamm.
Ein gute Tradition wird fortgesetzt. Mit einem abwechslungsreichen Programm und Zeit zur Begegnung und zum Plaudern war auch dieser Kirchentag ein Erfolg.
Von Besinnung bis zum sportlichen Radeln, vom Drucken bis zum modernen Tanz, ein Kirchentag, bei dem es keine Langeweile gab.
Viele Besucherinnen und Besucher aus den 28 westfälischen Gehörlosengemeinden kamen nach Hamm.
So wie auch bei den Kirchentagen vorher brachte jede Gemeinde etwas mit. Diesmal waren es Blumenkästen für die Bühne.
Bei der Eröffnungsveranstaltung stellten die die Vertreter der Gehörlosengemeinden – einer nach dem anderen die so schön gestalteten Blumenkästen auf die Bühne. Es war ein tolles Bild als am Ende die ganze lange Bühne mit den Blumenkästen geschmückt war.
So verschieden die westfälischen Gehörlosengemeinden sind, so verschieden waren auch die zum Teil sehr kunstvollen und toll geschmückten Blumenkästen gemacht.
Ein Kirchentag ist ein Tag der Begegnung
Von 10.00 bis 17.00 Uhr dauerte der Kirchentag. Gleich zu Anfang bei einem kleinen Imbis ging es schon los, die ersten Umarmungen, und “… lange nicht gesehen” wurde hier und da gebärdet. Und dann im Saal ging es so weiter. An den Tischen oder im Foyer. Auf dem Weg zur Essensausgabe, überall neue und alte Gesichter.
Mit Gott unterwegs
Landeskirchenrätin Christel Schibilsky überbrachte die Grüße von der Kirchenleitung der Westfälischen Kirche von Westfalen und vom Präses Alfred Buß.
In der Eröffnungsveranstaltung sahen wir den Psalm 23 in Gebärdensprache übersetzt.
Denn der Psalm 23 “Der Herr ist mein Hirte!“war an diesem Tag zusammen mit dem Motto: “Mit Gott unterwegs” die Grundlage für den Kirchentag.
Darum bekamen am Ende auch jede und jeder eine DVD mit dem Psalm 23 in dreifacher Form geschenkt: in DGS, in einer modernen Übertragung und als Gebärdenpoesie .
Verschiedene Stationen im offenen Programm
Da gab es zum Beispiel einen Lebensweg mit verschiedenen Stationen, zum Rückblick und Bedenken des eigenen Lebens. “Wo bin ich Gott begegnet, wann habe ich ihn auf meinem Weg erlebt oder an meiner Seite gespürt?” Am Ende gab es ein Segenswort mit auf den Weg. Die Besucher, die diesen Biografieweg gegegangen sind, waren davon begeistert.
Außerdem gab es eine Fotowand, wo sich alle als eines der Schafe mit dem Hirten fotografieren lassen konnten.
Ein Bücher-Tisch hatte tolle Empfehlungen besonders für Kinder- und Jugendbücher, denn es ist ja bald schon Weihnachten. Die Eltern und Großeltern waren sehr interessiert.
Eine Station weiter gab es viele Informationen zur Gehörlosenmission. Die Gehörlosenschulen in Eritrea und Tansania wurden vorgestellt, und es gab Infos zur aktuellen Situation.
Daneben wurde um eine Spende gebeten, aber hier ging es nicht um Geld. Mit Gott unterwegs war ja das Motto. Also ging es darum, sich zu bewegen. Alle, die wollten, konnten sich auf ein Trimmrad setzen und in die Pedale treten. Hier wurden Kilomter gesammelt. Denn für jeden geradeltet Kilometer gab ein anonymer Spender 2,- Euro für die Gehörlosenmission.
Die Radelaktion war gut besucht und so kamen am Ende 420 Kilomter zusammen. Eine tolle Leistung von allen die mitgemacht haben.
Der Psalm 23 wurde gebärdet, aber dazu konnte man ihn auch lesen. Das besondere war, dass man ihn vor dem Lesen zuerst selber drucken mußte. Eines Künstler aus Eisbergen, hatte schon eine Radierung auf einer Metallplatte vorbereitet. Und nun ging es darum, selber die die Farbe aufzutragen und alles nötige zu tun. Am Ende konnten viele eine wunderschöne Radierung – selbst gedruckt – mit nach Hause nehmen.
Kinderspaß und tolle Ergebnisse
Während des Kirchentages gabe es eine kostelnlose Kinderbetreuung.
Zwei Erzieherinnen spielten, bastelten und malten mit den ca. 20 Kindern, die im Laufe der Zeit kamen. Ein Tänzer studierte mit denen, die wollten einen tollen Tanz ein.
Die Ergebnisse wurden dann am Ende vor dem Abschluss-gottesdienst gezeigt. Es gab einen tollen Applaus für alle Kinder.
Und dann kam der Hirte
Bei dem Abschlussgottesdienst dankten alle gemeinsam für Gottes Begleitung durch unser Leben.
Ein Hirte kam auf die Bühne und erzählte uns, wie das ist, mit den Schafen, und dass auch wir als Menschen einen Hirten brauchen.
Gott ist unser guter Hirte, das glauben wir und spüren es immer wieder in unserem Leben.
Eine Gruppe aus Herne zeigte dazu passend einen modernen Tanz und wurde von einem Geiger begleitet. Der Tanz war beeindruckend und voller Energie.
Gemeinschaft beim Abendmahl
Mit allen Besucherinnen und Besuchern des Kirchentages feierten wir zusammen das Abendmahl. Anders als in den Gottesdiensten zu Hause in den Gehörlosengemeinden, konnten hier alle auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Brot und Wein wurde in den Reihen verteilt.
Nach dem Segen am Ende gab es noch ein “Danke-Schön” für alle, die mitgeholfen haben.
So ein Kirchentag ist nur durch die Gemeinschaft möglich. Über 50 Personen haben bei der Vorbereitung und Durchführung mitgeholfen. Vielen Dank dafür!
Und so bleibt nur noch am Ende der Wunsch für alle: